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Blackout: Wann kommt der erste Deutschlandweite, der uns selbst
trifft?
Richtig,
es gab nach dem großen Krieg noch keinen, aber wir haben den größten in der Entso-E (Mittel- und Südeuropa) BO061104 am 4.11.06 verursacht – durch die Nutzung der
Fakepower Windstrom!
Und in den nächsten 12 Monaten trifft es uns vielleicht selbst, zumindest aber
die (rollierende) Abschaltung. Wieso fragen Sie? Schauen Sie bitte unter Kohlestrom und beachten Sie, dass
Anfang 2023 die letzte Tranche des KK-Ausstiegs kommt. Tendenziell gibt es zwei
gegenläufige Risiko-Bereiche:
- Die weitere Ausdünnung des Kraftwerk-Parks, die Zunahme der Fakepower-Anteil
in der Leistung (gemäß Lastgang), die zunehmende
Komplexität bei der Puffer-Batterie-Nutzung
und das Versorgungsrisiko erhöhen das Blackout-Risiko
- Die Verbesserung in der Überwachung des Netzes und in der zugehörigen
Sensorik, der Einsatz von Puffer-Batterie als Regelenergie und die zunehmende
Erfahrung mit unterpowerten Netzen reduzieren das Risiko. Allerdings resultiert
aus dem zweiten Punkt die verstärkte Inanspruchnahme von Lastabwurf und
(angekündigte) Abschaltung, deren Auswirkungen in einem von der „Netz-Uhr“
(statt Quarz-Oszillator, DCF 77, und Zeit-Server) stark abhängigen
Industrieland allerdings ähnlich dramatisch werden können wie die eines
Blackouts.
Grundsätzlich
sind die Begriffe Lastabwurf und rollierende Abschaltung, zusätzlich „Brownout“ teileweise überlagernd:
Der Lastabwurf erfolgt gemäß bereits 2013 erlassener Verordnung bei
kontrahierten Unternehmen, die dafür entgolten werden, wobei das Verfahren aber
in kleinerem Umfang mit Großverbrauchern bereits seit 30 Jahren praktiziert
wird.
Die (rollierende) Abschaltung wurde Anfang 2021 durch das
Steuerbare-Verbrauchseinrichtungen-Gesetz (SteuVerG)
geregelt, wodurch die Abschalt-Reiehenfolge von
Stadtteilen, ja sogar ganzen Städten geregelt wird.
Der Begriff Brownout wird heute eher suggestiv als
„Vorstufe“ zum Blackout verwendet. Oft kündigt sich ein Blackout durch
Spannungseinbruch und damit reduzierter Lichtleistung der Glühbirnen an.
ausgewählte Ereignisse wegen Konstellation oder Größenordnung betroffene
(BO~Blackout, RB~Lastabwürfe,
NT~Netztrennungen, FW Fernwärme-Ausfall-Strombedingt)
Bezeichnung |
Region |
Datum/Uhrzeit |
Was war? |
Betroffene |
Ursache |
Dauer |
BO230129 |
Harz |
29.01.23/22:00 |
100.000 |
Eisregen / Ltg. |
5h |
|
FW220109 |
Berlin |
09.01.22/14:00 |
FernwärmeAusfall
wegen Strom |
250.000 |
Stromausfall |
>12h |
BO220109 |
Libanon |
09.01.22/abends |
Vandalismus bedingte Abschaltung |
6,8 mio |
Vandalismus |
>4 Tage |
BO220103 |
Virginia/USA |
03.01.22/nachts |
400.000 |
Freileitungen |
1-3 Tage |
|
RB210809 |
UK |
09.08.21/16:54 |
1 mio |
GuD-Windpark |
1h |
|
NT210724 |
Europa/Spanien |
24.7.21/16:36 |
1 mio |
Koppeltrasse |
3h |
|
RB210215 |
Texas/USA |
21.2.21/01:00 |
4,5mio |
Gasnetz |
3 Tage |
|
NT210108 |
Europa/Türkei |
8.1.21/13:05 |
Zonentrennung ENTSO-E |
0(?) |
Kohlepolitik |
1h |
BO190221 |
Berlin Köpenik |
21.2.19/8:33 |
25.000 |
Bohrarbeiten |
31h |
|
BO160200 |
Gütersloh |
13.3.16/17:19 |
80 |
Erdkabelbruch |
20h |
|
BO150331 |
Türkei |
31.3.15 |
50mio |
Schaltstation |
>15h |
|
BO110713 |
Hannover |
13.7.2011/22:34 |
600.000 |
Stöcken 2 |
1,5h |
|
BO061104 |
F;B,It;ES, Ch |
4.11.06/22:11 |
80mio |
Windstrom |
1t |
|
BO051125 |
Münsterland |
25.11.05 |
250.000 |
Schneefall |
1 Woche |
|
BO030928 |
Italien Notte Bianca |
28.3.03/2:28 |
50mio |
Trassenpflege |
2 Tage |
|
BO030815 |
USA-Ostküste |
15.8.03 |
50 mio |
ungeklärt # |
2 Tage |
|
BO030623 |
Seeland, Malmö |
23.6.03/12:40 |
3,5 mio |
Umspannwerk |
3t |
Blackout/Lastabwurf (Abschaltung) vermeiden: Mitglied werden
40 EUR p.a., oder zumindest monatlich aktuelle kostenlose
Information per Newsletter
Für detaillierte Information zu
den Vorgängen in Europa googeln Sie " ENTSOE
final report tt.mm-jjjj"
und Sie erhalten oft dann eine detaillierte Beschreibung.
Spätestens der Fall in Texas (RB210215) hat klar gemacht, dass die
Weiterentwicklung der Netztechnik (Sensorik, Batteriestützung) grundsätzlich
das Blackout-Risiko reduziert und damit die Risikosteigerung durch Fakepower
und Kohleabschaltung kompensiert.
Immerhin gehört manchmal auch Glück dazu wie der Fall RB210809 (UK) zeigt.
Blackout-Berichte zu Tabelle oben
BO230129
Leitungsausfall im Harz nach Eisregen 100.000 von Stromausfall betroffen
Im Harz in der Nähe der Umspannstation
Hüttenrade führte der Eisregen zu einer Berührung wegen Durchhängen der
Leitungen mit einem Spannungsbogen und anschließenden Blackout, nachdem es eine
"Blitzserie" gegeben hat, von der es wohl auch einen Youtube-Film gibt. Betroffen waren u.a. die Städte
Halberstadt, Wernigerode und kleiner Orte. Dass sogar die Bildzeitung einen
größeren Text für die 5h Ausfall wegen Naturgewalt aufwendet, wird die
Blackout-Abzocker jubeln lassen. Siehe auch zum Vergleich BO051125 Münsterland.
FW220109 Fernwärme-Ausfall in Berlin
für bis zu 20h für bis zu 300.000 Haushalte
Zunächst fiel kurzzeitig das Kraftwerk Klingenburg aus, vermutlich weil es
nicht wegen eines Netzproblems in den dafür vorgesehenen Inselmode ging.
Dadurch nahm die Resynchronisierung soviel Zeit in Anspruch, dass der Fernwärmebetrieb dieses
Heizkraftwerkes auf Stopp ging und dadurch in einem zeitaufwendigen manuellen Restart einzelne Wärmesektionen erst bis zu 20h wieder in
die Wärmeversorgung eingebunden waren.
Die Aussentemperatur von 3 Grad in der Nacht
verhinderte ein problematisches Auskühlen der Wohnungen.
Es ist anzunehmen, dass bei minus 10 Grad das Stromnetz wegen der
missbräuchlichen Stromnutzung für Heizzwecke durch die Bewohner das Stromnetz
erneut zusammengebrochen wäre und dann die von uns erwartete Wärme-Katastrophe
bei Vollzug der deutschen Strom- und Wärmewende eingetreten wäre noch bevor die
ersten 15% der Wegstrecke bis zum "Ziel" zurückgelegt waren. Leider
blieb der dringend benötigte Lerneffekt bei den Politikern aus.
RB220109 Libanon komplett ohne Stromversorgung durch
Abschaltung nach Vandalismus
Schon seit Jahrzehnten sind rollierende
Abschaltung wegen Devisen-Mangel und technischen Defekten an der Tagesordnung,
so dass sehr vielen Häuser eine Notstromversorgung haben und die
Ertragssituation für den Stromnetzbetreiber prekär ist, weil diese
Selbstversorger keine Gebühren zahlen (kommt in DE auch). Die auch durch die
galoppierende Inflation zusätzlich forcierte Strompreisanhebung führte zu
gewalttätigen Demonstrationen, bei denen die zentrale Schaltstation in Aramoun beschädigt wurde, worauf wiederum der Versorger
alles abschaltete.
Das Foto von 2008 von mir ist
authentisch.
BO220103 5th schwerster Schneesturm in Virginia, USA,
400.000 Einwohner bald einen Tag ohne Strom
Die Rekonstruktion der Freileitungen und
Mastkabel zog sich über drei Tage bei Temperaturen deutlich unter Null hin.
RB210809 Ausfall eines Gaskraftwerkes und nachfolgend eines
Windparks (Little Barford von RWE und der
Offshore-Windpark Hornsea 1 von Oersted)
Zunächst kam es zu einer massiven Unterfrequenz von 48,889 Hz, wodurch gem.
ENTSO-E Network Codes bei 49 Hz die erste Sicherheitsstufe ausgelöst wurde.
Dies bedeutete den sofortigen Lastabwurf von rund 10 Prozent der Verbraucher.
In Folge stieg die Frequenz wieder bis 16:01 Uhr auf 50.246 Hz. Die Ausbreitung
der Großstörung konnte erfolgreich verhindert werden. Die Stromversorgung
konnte bis 17:40 Uhr wieder vollständig hergestellt werden.
Obwohl es zu
keinem Blackout kam, verursachte die Großstörung bereits erhebliche
Auswirkungen auf andere Infrastrukturen. In einem Krankenhaus gab es Probleme
mit der Notstromversorgung. Besonders lange dauerte die Wiederherstellung des
Bahnbetriebes.
NT210724
Bei Flächenbrand-Löscharbeiten wird die Verbindungstrasse Frankreich Spanien
unterbrochen
Am Samstag-Nachmittag war typischerweise geringe Inlandlast in
Frankreich und damit gute Gelegenheit, preisgünstigen französischen
Nuklearstrom in Spanien zu nutzen. Dem bereitete die Feuerlöscharbeit bei einem
Flächenbrand ein jähes Ende. Der Kapazitätswegfall reichte für ein Absinken der
Frequenz, so dass Spanien eine um mehr als 1 Hz niedrigere Frequenz als die
ENTSO hatte, was dann zum Trennen führte, d.h. Spanien fungierte dann als Insel
und infolgedessen war weiterer Zusammenbruch in Spanien und ca. 1 mio Anschlüsse (oder Bewohner - ist unklar) erlitten einen
Blackout.
Die spanische Abnahme-Leistung in Frankreich war zum Zeitpunkt der Trennung ca.
2 GW (also zwei Standard-KKW-Blöcke.
Hier das Lastdiagramm (französischer Export)
RB210215 Rollierende Blackouts nach
Schneesturm mit tiefsten Temperaturen seit 60 Jahren in Texas
Diese Kombination führte zu einem Anstieg der Last auf fast 70GW
zu Mitternacht, was den Regelzonenbetreiber ERCOT, der wohl einen
phantastischen Job gemacht, dazu zwang, großflächig Regionen abzuschalten,
wobei daraus ein "Flächenbrand" wurde, weil immer mehr Gaskraftwerke
ausfielen - zum Schluß ca. 25 GW, praktisch die
Hälfte der Gas-KW-Kapazität, weil entweder die Anlagen nicht mehr bedienbar
waren - siehe Bilder, oder weil sie kein Gas mehr bekamen, weil die
Gaslieferanten den kommunalen Heizversorgern Priorität gaben, damit die die
Kommunen mit Wärme versorgen konnten.
Es fielen auch ca. 4GW Kapazität an Kohle-KW und KKW aus.
Die in den Medien stark aufgebauschte WKA-Fakepower-Vereisung spielte keine
ursächliche Rolle, weil dieser Wegfall schon ca. 5 Tage vorher schleichend
begann und natürlich setzt ERCOT bei der Planung nicht auf nicht gesichert
verfügbare Stromerzeuger sondern auf Kraftwerke. (*)
Prinzipiell ist das Grundproblem der Gasturbinen-Kraftwerke, dass sie nicht
über ein beheizbares Kesselhaus wie Kohlekraftwerke verfügen und dann Ausfälle
wie an den Bildern von Entergy - dem Versorgungs-Platzhirschen,
erkennbar die Folge sind.
In den letzten Jahren sind in Texas 7 GW Kohlekraftwerkskapazität
wegen Unrentabilität vom Netz gegangen; der stetig wachsende Bedarf wurde durch
Gaskraftwerke (Turbinen) befriedigt. Und nun haben die Gasversorger nach dem
Motto besser im Dunkeln sitzen als Erfrieren der Gasversorgung für die
Wärmeversorgung Vorrang vor der Verstromung einräumen müssen, so dass das
Unfassbare war wurde: Im Gas-Fracking-Land, wo an
jeder Ecke aus einem Bohrloch Gas kommt, war Gasmangel.
Klar ist, dass jedes Kohlekraftwerke einen Kohlevorrat für etliche
Tage hat und damit unabhängig von kontinuierlicher Belieferung ist. Aber wenn
man die abschaltet…
(*)Pikanterweise
Wurde RWE stark gebeutelt durch diese Wettersituation, da man mit 2 neu in 2020
eröffneten Wind-Fakepower-Arealen zum größten Texanischen
Wind-Fakepower-Betreiber avanciert war und nun durch den Schneesturm mit
Vereisung längerfristige Produktionsausfälle hinnehmen muß,
für die man an der Strombörse zu exorbitanten Preisen Ersatz beschaffen muss.
NT210108 ENTSO-E Zonensplit wegen Überlastung in Kroatien
letztursachlich wegen deutscher Kohlestrom-Vernichtungskampagne
Am 8.1.21 gab es in der Zone ENTSO um 13:05 Uhr UTC (14:05 MEZ)
einen Frequenz-Bruch wegen Überschreiten der 200 mHz-(milli-Hertz)-Abweichungs-Grenze, was zu einem automatischen
Trennen der Zonen Ost und West führte, nachdem in Ernestinovo
in Kroatien ein Umschalter überlastet wurde und unterbrach, was zu
Überlastungen auf anderen Strecken und lt. ENTSO auch zu Blackout lokal in
Rumänien führte. ENTSO behauptet auch, dass es zu Lastabwurf in Frankreich kam.
Dieser war aber in den Charts von Transparency-ENTSOE
nicht erkennbar. Tatsächlich war zum Zeitpunkt der Unterbrechung ein hoher Stromfluß von Ost nach West, der aus dem Abfall der
Lieferung um ca. 1,5GW aus der Schweiz nach Fr eindeutig abzuleiten ist, wobei
die Schweiz wiederum aus Österreich und Italien beliefert wurde. Es kam zu
einer Reduktion der Lieferung von Ernestinovo nach
Westen, wobei allerdings sowohl von Süden (Bosnien--Herzogewina)
wie auch von Osten (Rumänien) je ca. 500 MW wegfielen. Die Daten der ENTSOE aus
diesem Bereich sind sehr unvollständig, was aber letztlich für unsere
eigentliche Folgerung irrelevant ist. Die Überlastung in Ernestinovo
mit dem Zusammenbruch stellte einen Fall n-1 dar mit der nachfolgenden Trennung
und den Fernwirkungen Überangebot im Osten und Leistungs-Defizit im Westen, was
sich dann sofort als Frequenzanstieg im Osten und -Einbruch im Westen
darstellte. Beim Bruch war ein Leistungsfluss in Höhe von 6,3 GW gegeben -
Strom der vermutlich überwiegend nach Frankreich floß.
S.u.
Nach Vorliegen weiterer Informationen zum Vorgang stellt sich heraus, dass
dieser eine erhebliche Brisanz erhält und im Falle einer Wettersituation mit
hoher Windstromeinspeisung in DE mit höchster Wahrscheinlichkeit zu einem
Blackout in zumindest 2 (von 4) Regelzonen in Deutschland geführt hätte. Wie
war nun der Ablauf, wobei zunächst einige Randbedingungen benannt werden
müssen:
1. Frankreich hat generell bedingt durch intensiven Elektroheizungseinsatz
einen hohen Strombedarf im Winter und bezieht schon seit vielen Jahren im
Winter bei Kaltwetterlagen viel Strom aus dem Ausland. Zusätzlich hat man in
2020 beide KKW-Blöcke Fessenheim ersatzlos
abgeschaltet, was die Unterdeckung um ca. 1,8 GW vergrößerte.
2. Am fraglichen Tag herrschte eine Durchschnittstemperatur von um
die Null Grad, was generell für die Zeit nicht besonders niedrig ist, aber in
der Situation schon Unterdeckung bedeutete, es musste also von weit her
zugekauft werden – siehe 5.
3. Die Engpass-Situation Frankreich wurde verschärft, weil die Stationen Bugey 3, Gravelines 3, Chinon 2, Cruas 1, Chooze 1 sich in Wartung bzw. reduzierter Leistung
befanden, was in Summe ca. 3 GW ausmachen könnte.
4. Hauptexporteur nach Frankreich war für diese Jahreszeit in der Vergangenheit
DE mit den nicht weit entfernten Braunkohlekraftwerken des rheinischen Reviers,
aber auch NL aus mit seinen Gas-Kraftwerken.
5. In DE wurden auf Grund des in 2020 entschiedenen Kohleausstiegs u.a. die
Kohlekraftwerke in Hamm und Hamburg (Blöcke Westfalen und Moorburg),
mit rund 2,5 GW 7,5 Tage vor dem Beinahe-Blackout dauerhaft vom Netz genommen.
Damit war die Sicherungsfunktion gemäß 4 nicht mehr gegeben.
6. Zum fraglichen Zeitpunkt war gemäß
ENTSO die Versorgung in DE trotz einer für einen Freitag
Nachmittag vergleichsweise hohen Last exzellent gegen Lastschwankung,
Störfall (n-1), und volatilen Strom aus Fakepower abgesichert bedingt durch
einen Anteil an Dampfkraftwerksleistung von über 70%.
7. Am 7.1.wurde für die Französische Bevölkerung ein Appell zum Abschalten von
Strom-Verbrauchern wegen erwarteter Strom-Engpässe zum 8.1. herausgegeben.
Tatsächlich war der Verbrauch in Frankreich zum fraglichen Zeitpunkt um rund
2,5 GW unter dem Planwert (der 1 Tag vorher ermittelt wird).
Am Folgetag erfolgte um 13:05 der Split der Bereiche Süd-Ost und
West mit dem Stopp des Leistungstransfers in der genannten Menge 6,3 GWE, der
nach einer Stunde behoben werden konnte und der in der Südost-Zone zu einigen
Störungen führte. Danach trat der Leistungsfluss wieder ein.
Es
bedurfte erheblicher Eingriffe in den Hauptverbraucherländern im Westen, die
aber ausnahmslos erfolgreich verliefen. Am 7. und 8. 1. lagen die Grundlast-Abrechnungspreise
an der EEX-Strombörse um ca. 50% (75 statt 50 EUR) über den Werten des Monats.
Leider sind die Ursachen in Form der Lieferbeziehungen nicht öffentlich. Es
kann nur spekuliert werden, dass Frankreich sich in Rumänien oder Kosovo
versorgte, weil die deutschen Kapazitäten wegen der Abschaltung am
Blackout/Abschaltung vermeiden: Mitglied werden 40
EUR p.a., oder zumindest monatlich aktuelle kostenlose Information per
Newsletter
BO190221 2 110-KV-Leitungen bei
Schutzwand-Bohr-Vorbereitungen durchtrennt
Dieser Vorfall ist ebenso wie der BO150331 nicht typisch nicht
netztypisch. Beide zeigen aber das Risiko von Erdleitungen. Menschliches
Versagen wird u.U. direkt quittiert wie hier, u.U. aber auch erst nach vielen
Jahren wie im zweiten Fall, wo eine Beschädigung mit Spätfolgen erfolgte.
BO160200 Phasen-Mini-Blackout in Wohnbereich
Um 17.19 Uhr schickte mir meine Alarmanlage (am Wohnhaus) eine SMS
mit dem Text "AC-Power-Failure". Alles
schien aber noch zu funktionieren. Aber halt, in der Küche war kein Strom mehr
(da hängt auch die Alarmanlage drauf).
Der Schaltautomat für diesen Strang war "on". Schnell stellte
ich fest, dass diese Phase schon am Übergabepunkt fehlte. Weitere Chronologie
und Details bitte im NL nachlesen https://www.naeb.info/Dokumente/NL/1603.pdf
- 21.00 Uhr. Alle Koppelstellen (Muffen) des ca. 300 m langen Erdkabels waren
inzwischen mit roten Marken auf den Straßen versehen. Der Bagger stand in
Wartestellung. … 1.00 Uhr morgens hörte ich dann endlich Baggerlärm und war
zumindest etwas beruhigt. Um 5.43 Uhr wurde ich durch die Wiedereinschaltung
geweckt.
Lt. Definition war es keiner - er muss immer großflächig sein, aber die
Erfahrung ist einen Bericht wert.
BO150331 Blackout in Türkei am 31.3.2015 (selbst erlebt)
Ca. um 10.00 Uhr fiel in der gesamten Türkei bis auf den am Iranischen Netz
hängenden Bereich Anatolien und bis auf wenige Städte, in denen die Kraftwerke
im Inselbetrieb weiterliefen, der Strom aus. Der Blackout dauerte bis 13.00 –
22.00 je nach Region des Folgetages. Die Ursache war (vermutet) ein
Wasserschaden in der Schaltzentrale in Izmir (es gibt auch andere
Spekulationen). In den Tagen vor dem Blackout gab es stark erhöhte
Niederschlagsmengen in der Südwest-Türkei, so dass die Annahme richtig sein
könnte.
Die Produktionsbetriebe und auch die Strom-getriebene Transportlogistik (U- und
S-Bahnen) kamen nach Medienberichten weitgehend zum Erliegen. Es war der erste
flächendeckende Stromausfall seit 15 Jahren. Nach Auskunft von Hotel-Personal
und Reiseleiter kommen kurzzeitige Ausfälle häufiger vor.
Das Türkische Netz ist schwach ausgebaut bis auf eine 400kV-Strecke mit
Parallele vom Atatürck-Stausee im Südwesten über
Ankara nach Istanbul.
Die
gesamte Kraftwerks-Kapazität ist fast 60.000 MW, davon ca. 1/3 Wasser und 1/3
Gas, mit einem Jahresverbrauch von fast 50% Deutschlands. (ca. 60 mio Einwohner, BIP allerdings nur ca. ¼ des Deutschen BIP)
Am Folgetag fuhr ich im Bus von Denizli (auf dem halben Weg nach
Izmir, wo der Zusammenbruch war, nach Antalya mit mehrfachen Pausen für Lunch
und Sightseeing in Museen. Von dem Blackout bemerkten wir nichts bis zur
Ankunft im Hotel: Tankstellen, Hotels, Restaurants, Mautstellen hatten normalen
Betrieb – der Reiseleiter gab einige Informationen zum Blackout. Beim Gang
durch die Straßen in Hotelnähe nach der Ankunft war der Lärm der
Notstrom-Aggregate unüberhörbar. Um 18.50 bemerkte ich in meinem Hotelzimmer
eine Strom-Unterbrechung von ca. 5 Sekunden, die Nachfrage bei der Rezeption
bestätigte, dass soeben das Inhaus-Netz in Betrieb
sei und man bei der Umschaltung der Inhaus-Netzsegmente
sei.
Hier ein überlagertes Bild vom Folgetag in Antalya.
Vermutlich
ist es die ganze Nacht gelaufen.
Wie gesagt, wir haben die Nacht im Hotel mit Notlicht überlebt, morgens war das
Frühstück eingeschränkt
BO110713 kleine Ursache, große Wirkung,
typischer Fall n-1, der schief ging
230MW-el ist heute winzig für einen Kohle-KW-Block. Trotzdem hat
der Vorfall zum Erliegen der Stromversorgung in der Region geführt, wenn auch
nur für 1,5h. Ein Motor an einer Kohlemühle (die sollten mindestens 4 an einem
Block haben) war defekt. Auf Grund diverser weiterer Defekte, die bei der
vorgesehenen Leistungsübernahme anderer Kraftwerke eintraten, kam es dann zum
Ausfall.
BO061104 Meyer-Ems-Abschaltung mit Blackout in Frankreich, Spanien
und Italien
Jedesmal wenn die Meyerwerft
ein Schiff gen Nordsee bring die Ems hinab, muss wegen der Höhe des
Kreuzfahrtschiffes die Ems-Trasse (Strom, 400kV) abgeschaltet werden. Das war
lange so; inzwischen hat man die Leitung höher gehängt, so dass man nicht mehr
abschalten muss.
Die Windkraft-Prognose war falsch. Sie zeigte von 15.00 bis ca. 20.00 hohe Konstanz der Eispeisung bei ca. 2.800 bis 3.250 MW, um
dann ab ca. 21.30 Uhr auf 3.750 und dann in Schüben auf 4.500 MW zu steigen.
Die tatsächliche Einspeisung stieg aber ab ca. 21.45 überproportional an, als
die Abschaltentscheidung längst getroffen war. Dann kamen die Störungen auf der
kurzen Strecke Conneförde - Wehrendorf
und das Frequenzbild (rechts, aus dem ENTSOE-Abschlußbericht)
hier hat hohe Ähnlichkeit mit dem aus dem Vorgang NT210108:
Es kam zu einem Netzflattern und dann erfolgte der Zonensplit mit dem
Anstieg der Frequenz im Osten und dem Abfall im Westen. Und hier ist das
passiert, was beim obigen Abfall passiert wäre, wenn dort die Windverhältnisse
wie am 12.1.21 um 01.00 Uhr geherrscht hatten. Um das zu verstehen, muss man
zunächst das Blockbild links verstehen und noch zusätzlich wissen, dass der
ENTSOE-Abschlußbericht hier falsch ist. Das
Blockschaltbild zeigt die Situation nach dem Split und dort wird im gelb
markierten schwarzen Kasten Fakepower Wind mit Null / Null angegeben (Leistung
vor dem Bruch und Leistung nach dem Bruch. Ich habe selbst damals die
Originaldaten der Regelzone ausgewertet und von daher weiß ich, dass die
anstehende Leistung zum Bruchzeitpunkt auf PEAK war und nicht wie behauptet auf
Null. Der Abschlußbericht
enthält also signifikante Fehl-Informationen.
Aus
dem schwarzen Kasten bei RWE-TSO (Amprion) wird klar,
dass der abrupte Abfall von 700 MW wegen dem Frequenzeinbruch zusammen mit dem
Fehlen aus der EON-Netz-Zone den Domino-Effekt ausgelöst hat. Allerdings habe
ich damals nicht nachgehalten, was von den 3.450 MW in der Zeit zwischen der
Ems-Trassenabschaltung und dem Bruch über RWE-TSO nach Südwesten abfloß.
So ging es dann noch weiter:
Nach dem abrupten Knick (Abschaltungen) erfolgte ab ca. 0.30 ein
kontinuierliches Ansteigen ziemlich parallel (auf niedrigerem Niveau wegen der
Abschaltungen) zur Prognose-Kurve.
Resümee: Sicher muss man den Operatoren einen Vorwurf machen. Sie hätten
wahrscheinlich durch rechtzeitige Zwangs-Abwürfe von WKA die Trennung
verhindern können. Andererseits darf man nicht verkennen, unter welchem Druck
seitens der Erlös-heischenden Fakepower-Betreiber diese Menschen stehen, und
schließlich zählt der eigenen Arbeitgeber mit dazu.
Es hat sich noch ein weiteres Problem in Folge
herauskristallisiert: Viele Windparks versuchten sich nach der Unterbrechung
automatisch neu zu verbinden und verursachten so zusätzliche Störungen bei dem
Operator-gesteuerten Wiederhochfahren des Verbundes.
Blackout
vermeiden: Mitglied
werden 40 EUR p.a., oder zumindest monatlich aktuelle
kostenlose Information per Newsletter
BO051125 Region Ochtrup
im Münsterland: heftiger langer Schneefall mit Vereisung zerstört 200kV-Strecke
Foto und Text von WDR - tw: Ein gewaltiger
Schneesturm sorgte am 25. November 2005 für die unglaubliche Masse von einer
Milliarde Tonnen Neuschnee. Auf den glatten Straßen kam es zu kilometerlangen
Staus. Menschen waren über Stunden in den Autos gefangen, Hilfskräfte steckten
zunächst selbst im Schnee fest. Züge blieben mitten auf der Strecke stehen,
Flughäfen wurden gesperrt. Nichts ging mehr!
BO030928
Italien Notte Bianca Leitungsstörung in der Schweiz
Die
eigentliche Ursache nicht die triviale Störungsursache - ein umgefallener Baum
auf einer 400kV-Strecke in der Schweiz:
Italien hat sich in den 80er-Jahren bei den Kernkraftwerken zurückgehalten. Der
Kohle-Bauboom hatte gerade erst in DE nach der Wende angefangen und Italien
hatte einfach zu wenig Kraftwerke. Also hing man am Nabel Frankreichs Nuclear-Power, füllte damit nachts die Pumpspeicherbecken
in Norditalien und hatte dann für den nächsten Tag für die Spitzenlast die
Becken voll. In dieser Nacht nun morgens um halb drei Uhr kamen drei Dinge
zusammen: Die vom Bürgermeister groß angekündigte Weisse
Nacht mit hohem Stromverbrauch mitten in der Nacht, der umfallende Baum in der
Schweiz, und der Pump-Betrieb, was einen Import von 6,5GW bei einem Lastwert von insgesamt 26,5 GW ausmachte. Es kam zunächst
zu einem Zonensplit:
Aber nach nur
2:30 Minuten brach das italienische Netz zusammen, und es dauerte dann 2 Tage,
bis die letzte Regelzone wieder in Betrieb war
BO030815 Vielleicht der grösste
und längste Blackout der westlichen Welt in der jüngeren Zeit
Nur
wegen der Dimension haben wir den hier aufgeführt - ansonsten sind die Fälle
aus der ENTSOE
BO030623
3 Tage, weil auf Seeland wegen der vielen WKA kein schwarzstartfähiges
Kraftwerk mehr existierte
Seit 12.40 (23.9.2003) Uhr geht nichts mehr! Der Blackout betrifft
die Insel Seeland mit Kopenhagen , und die
südschwedische Hafenstadt Malmö. Grund ist der Ausfall einer wichtigen
Überlandleitung. Kopenhagen/Malmö. Betroffen sind 3,5 Millionen Menschen. Auch
Bornholm und Lolland-Falster sind betroffen. Die
Räumung der stillliegenden U-Bahnen in Kopenhagen gestaltete sich als
schwierig. Der Bahnverkehr kam völlig zum Erliegen. Auch die Verbindungen nach
Deutschland sind betroffen. Die Brücke, die Kopenhagen über den Öresund mit Malmö in Schweden verbindet, wurde geschlossen.
Auf beiden Seiten staute sich der Verkehr. In Schweden ist die gesamte südliche
Hälfte des Landes bis knapp 150 Kilometer südlich von Stockholm betroffen.
Die Sydkraft (Büro Kopenhagen) wollte
die Versorgung binnen 2 Stunden wieder herstellen.
Tatsächlich dauerte der Ausfall auf Seeland drei Tage, weil auf
Seeland kein einziges schwarzstartfähiges
Kraftwerk mehr verfügbar auch (wegen der schon vielen WKA) und erst das
Umspannwerk bei Malmö repariert werden musste, damit die Kraftwerke und die
vielen WKA auf Seeland wieder hochgefahren werden konnten.
Blackout:
Wann kommt der erste Deutschlandweite?
Die Frage ist so semantisch korrekt gestellt für die Nachkriegszeit. Es gab
bisher noch keinen; aber im Januar 2022 steigt das Risiko erneut stark an nach
den Abschaltungen Anfang 2021 (Moorburg,
RWE-Westfalen, Bremen u.a.)! Warum? Weil da die Hälfte der restlichen
Kernkraftwerke abgeschaltet wird - von 8 GW auf 4 GW. Wer meint, dass das die
Narren in Deutschland zur Einsicht bringt, möge darum bitten, dass es dann
einmal richtig kalt wird, vor allem in Frankreich, und dass dann ein Tag mit
viel Sonne und Wind ist. Dann ist es passiert! Aber lesen Sie erst den Text zu NT210108_ENTSO, dann verstehen Sie es.
BO ~ Blackout, NT ~ Netztrennung, FS~ Frequenzstörung, Uhrzeit ist in UTC. Ausserhalb der ENTSO führen wir nur spektakuläre Vorfälle,
ENTSO steht Regelzonenbereich Mittel-/ Süd-/Ost-Europa, Türkei. Es wird immer
nur der gravierendste Vorfall aufgeführt. Prinzipiell stört NT den Verbraucher
nicht. Wir führen die Vorgänge als Warnhinweis auf. Uhrzeiten in UTC
Engagieren Sie sich mit uns gegen die Blackouts - fangen wir bei der
Bundesnetzagentur an! Mitglied werden (40 EUR p.a.)
Blackout vermeiden: Mitglied werden 40 EUR p.a., oder zumindest monatlich aktuelle kostenlose
Information per Newsletter
Übrigens: Was wäre, wenn wir schon alle E-Cars hätten - siehe auch Bericht über
den Fall BO150331 (Türkei)
Heute
ist Treibstoff in der Fläche vorhanden. Selbst wenn der Tank an der Tankstelle
verschlossen ist kann man ihn öffnen und zur Not mit Eimern den Sprit da
entnehmen und die Notstrom-Aggregate damit betreiben. Wenn alles auf Batterien
umgestellt ist, geht’s nichts mehr.
Man fragt sich, mit welchem Verfahren ab MdL aufwärts jegliches
Verantwortungs-Bewusstsein der Politiker verschwunden ist.
Youtube-Film Netzmanagement 20 min von 2014, aber
aktuell!
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Film |
Thema |
Bezug |
Referenz |
Original |
Verantwortlich, Datum |
Wartung_Land |
Aufwand Windkraft-Wartung |
Phönix |
2012 |
Duepmann, 2014 |
|
Wartung_Meer |
Aufwand Windkraft-Wartung |
Phönix |
|
2012 |
Duepmann, 2014 |
Stromnetz |
Vermeidung von Blackout |
|
2014 |
Duepmann, 2014 |
|
VGL |
10 Jahre erfolgloser
Antiwindkraftkampf |
VGL TF1 |
2014 |
Duepmann, 2014 |
|
Energiewende |
Vortrag Duepmann |
naeb_01 |
Youtube-Film NAEB-Vortrag-Duepmann |
2013 |
Duepmann, 2014 |
Energiewende |
Vortrag Prof. Dr. Appel |
naeb_01a |
2014 |
Duepmann, 2014 |
|
Energie |
Schlüssel zum Wohlstand |
60 sec |
Youtube-Film Beitrittswerbung |
2014 |
Duepmann, 2014 |
Einige unserer Mitglieder, sachverständige
Wissenschaftler haben Literatur zum Thema Energie, Kernkraft, Stromgeschäft
verfasst.
Hier ist die Sammlung
Autor |
Titel |
ISBN/Bezug |
Referenz |
EUR |
Inhalt |
Prof. Dr. H.-G. Appel |
Energie, 2011 |
Eigenverlag |
9,80 |
Strom-Grundwissen, Historie |
|
Rudolf Eberhart |
Gedichtesammlung |
Eigenverlag |
Email
an |
14,95 |
EEG-Verse |
Heinrich Duepmann |
Newletter-Sammlung 2011-2014 |
PDF-Online |
10,00 |
EEG-Strom-Informationen
Jahres-Texte |
|
Heinrich Duepmann |
Vortrags-Booklet |
Eigenverlag |
NAEB_01-Booklet |
3,00 |
Sprechtext+Folien (inkl. Einzelversand) |
Mitglied werden 40
EUR p.a., monatlich aktuelle Information