Stillegung in USA 2019 Navajo-Power-Station 2.200 MW - 3 Kessel,
gebaut 1974 -46 Jahre Betrieb
Warum: Kohlestrom ist in den USA gegen Gas-Strom wegen
preiswertem Fracking
nicht wettbewerbsfähig!
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Stillegung in DE 2020 RWE Kraftwerk Westfalen 1.600 MW 2 Kessel,
gebaut 2015 - 5 Jahre Betrieb
Warum: deutsche
Politiker wollen gemeinsam mit Fakepower-Abzockern das Weltklima retten.
Es mag auch andere Erklärungen geben. Plausibel ist keine. Am ehesten noch
gilt:
Im gegenwärtigen Strombeschaffungsverfahren wird Fakepower an der Börse
bevorzugt, wäre aber trotzdem gegen Kohlestrom chancenlos. Gegen das teure Sibiriengas
jedoch würde Fakepower bestehen und damit der EEG-Kostenblock nominell stark
reduziert.
Damit wäre die rein kaufmännische Argumentation gegen Fakepower
erschwert
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Diese
beiden Bilder demonstrieren den technischen Fortschritt von 50 Jahren
Kohlekraftwerkentwicklung in der Welt, pionierhaft vorangetrieben durch
deutsche Kohle-Grundstoff-Fachleute und Kraftwerkbauer mit einem Wirkungsgrad
von heute 44% (hier in Hamm) - siehe dazu weiter unten.
Das Kraftwerk Navajo Power-Station
mit einem Wirkungsgrad von unter 35% liegt am Colorado-River auf dem halben
Wege in den Stillen Ozean konkret in der Nähe des Lake Powell bei Page in
Arizona. Obwohl die Steinkohle für dieses Kraftwerk nur 150 Meilen entfernt
im Tagebau gewonnen wurde, wurde der Wettbewerb gegen Gaskraft-Strom verloren
- rechts ein Foto einer Gasturbine-Station in Arizona, die das Gas fast umsonst
aus den Fracking-Feldern bezieht.
Ganz
anders ist jedoch die Situation in Deutschland:
Wir verlieren die Kernkraft-Kapazität bis Ende nächsten Jahres und mit dem
Verlust der Kohle-Strom-Erzeugungs-Kapazität der bereits Anfang 2021
ebenfalls mit aller Wucht eintritt schlittern wir in einen derzeit noch
unvorstellbaren Strommangel. Wobei auch dort wieder mit dem Begriff
Strom-Import von den regierenden Politikern völlig unverantwortlich eine
Scheinlösung propagiert wird: Strom wird bei einem 400 kV-Netz
aus einer Reihe von technischen Gründen vorwiegend im Umkreis von 200 km
produziert. Permanente "Importe" sind aus vielerlei technischen
Gründen problematisch - siehe Italien Blackout in der "weissen
Nacht" 2003.
Ganz abgesehen davon wird sich wohl kein tollkühner Investor finden lassen,
der für diese Fakepower-Gläubigen Deutschen, die völlig unberechenbar
volkswirtschaftliches Gut wie das Kraftwerk oben links gegen alle Vernunft
vernichten, in Gasturbinen investiert und auf gesicherte Einnahmen für die
nächsten 20 Jahre investiert.
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Aber
schauen wir uns vorab, bevor wir in die Technik einsteigen, das
volkswirtschaftliche Desaster auch im Vergleich zu USA und Frankreich bezogen
auf den Strompreis an(rechts):
Während unsere Gesamtkosten praktisch explodieren, verdreifachen(!) sich die
Bezugspreise je Kilowattstunde für uns private Verbraucher, wohingegen sie in
den USA praktisch konstant bleiben und auch in Frankreich erst seit 2010 mit
Beginn des Fakepower-Ausbaus dort anfangs noch moderat zu wachsen beginnen.
Ursache
hierfür ist wie schon bei uns eingetreten die Errichtung einer doppelten
Erzeugungs-Infrastruktur für Regelstrom und "Dunkelflaute", nämlich
unsere wegen der Kernkraft-Abschaltung neu gebauten Kohlekraftwerke, die die
Regierenden jetzt wieder vernichten wollen.
Den Bereich zwischen der violetten Linie nennt man auch Residuallast. Und
dafür braucht man die ansonsten immer stärker verdrängten Kohlekraftwerke
-siehe etwas weiter rechts unten
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Damit ist das Vorgehen klar, zumindest gemäß dem Text rechts:
Wer nun entsetzt über unsere Forderung ist und mehr über die von
fast allen Politikern propagierte Fakepower (Strom aus Sonnenstrahlen, Wind
und Biogas) erfahren will, klicke bitte das NAEB-Logo oben oder folge dem
Link Fakepower im Menü links oder direkt hier
.
Denn
die Uhr tickt und es fast zu spät, aber noch nicht ganz - wie bei den
Kernkraftwerken!
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Einspeisevorrang gemäß EEG bedeutet, dass Kohlekraftwerke gedrosselt
werdern müssen, also kein oder weniger Geld bekommen, wenn die Sonne kräftig
scheint oder der Wind passend weht. Nun sind bei diesen hocheffizienten
Kraftwerken wie oben rechts oder weiter unten die sogenannten Fixkosten mit
50% der Gesamt-Kosten bei guter Auslastung der Mühlstein am Hals, mit dem der
Kraftwerker untergeht:
Für die Residuallast in einer Dunkelflaute muss die gesamte
Kraftwerkskapazität erhalten bleiben, aber der stark rezessive Stromverkauf
macht den Kraftwerksbetrieb unwirtschaftlich und der mit der Liberalisierung
in der Mitte der 90-er Jahre entwickelte Preisfindungsmechanismus zwingt die
Kraftwerksbetreiber zur Stilllegung. In dieser Ausgangssituation kam die
Politik ihnen nun "zu Hilfe" mit einem Abschaltprogramm (Beschlossen
Juli 2020, auch genannt Kohleausstieg), das als Anreiz per Ausschreibung
Entschädigungen für den Ausstieg vorsah.
Man rettete also damit die Betreiber vor dem Ruin, indem
man Ihnen ein Zuckerbrot gab, damit sie Ihre Kraftwerke stilllegen!
Damit bricht die Momentanreserve
weg, siehe weiter unten!
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Derzeit,
Anfang 2021 läuft die nächste Ausschreibungsrunde, wo Kraftwerksbetreiber ein
Angebot abgeben sollen, für welche Ersatzzahlung sie ihr Kraftwerk abwracken
würden (vorbehaltlich eines Vetos der Bundesnetzagentur).
Bei der ersten Ausschreibung haben die Firmen lächerliche 317 Millionen Euro
für das Abwracken der Kraftwerke gemäß Tabelle rechts erhalten. Der Neubau
dieser rund 4,8 GW würde heute ca. 7 Milliarden Euro kosten, also das
20-fache. Und produzieren würden diese neuen Kraftwerke genau den gleichen
Strom mit den Spezifika 230 Volt, 50
Hz, wie die alten ins europäische Verbundnetz eingespeist. Welches KW wird
(neben Hamm) dann geopfert?
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Konsequenz z.B. für das Kraftwerk Westfalen oben: RWE (der
Betreiber) geht nicht pleite sondern wrackt sein Kraftwerk gegen eine
Entschädigung ab -siehe links
und weiter unten.
Jetzt fragt man sich zurecht: Womit verdient denn der Besitzer RWE dann sein
Geld? Z.B. hiermit:
Im August 2020 macht RWE eine Kapitalerhöhung durch Aktien-Emission und
erhöht die Liquidität um 2 Milliarden Euro, um damit Voltaik-
Windkraft-Projekte zu entwickeln, so sagt der Vorstandsvorsitzende Dr.
Schmitz. Also
vom
Strom-Lieferanten zum EEG-Abzocker (und Weltklimaretter).
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Momentan-Reserve,
ein weiteres nicht wirklich lösbares Problem der Energiewende:
Stromverbrauch
schwankt ständig - siehe die Lastgang-Kurve (violett) im Diagramm oben. Diese
Schwankung fängt man durch ein mehrstufiges Regelungs-Verfahren ab
(Momentan-Reserve(1), Primär-Reserve(2), Sekundärreserve(3)). Man nennt das
Instrument dahinter Regelenergie. (2) und (3) werden sogar an der Strombörse
gehandelt und machen ungefähr 10% der gesamten eigentlich konventionellen
Stromerzeugungskosten aus. Die wichtigste Reserve jedoch, die
Momentan-Reserve, ist die Rotationsenergie, die in den sich mit 3.000
Umdrehungen pro Minute drehenden viele Tonnen schweren Turbinenrädern
(links)steckt.
Wenn die Momentan-Reserve im Netz nicht hinreichend ist, um diese
Verbrauchschwankungen auszugleichen, kommt es zwangsläufig zum Blackout - am
8.1.2021 war so ein (Beinahe-)Ereignis um ca.
13.05 Uhr, wovon ganz Europa betroffen war. Die Frequenz fiel plötzlich für
kurze Zeit unter 99,8 Hz, was ein Schwellwert für Unterbrechungen ist.
Allerdings hatte DE zu dieser Zeit einen hohen DKW-Anteil von 70%, so dass DE
nicht wie Südost-Europa vom Blackout betroffen war. Wäre dieser Einbruch am
12.1. um 1.00 (nachts) passiert, wären wir betroffen gewesen. Da war der Fakepower-Anteil
60% und der DKW-Anteil unter 30%. In 2 Jahren nach Abschaltung der letzten
KKW würde sowas immer zum Blackout mit den bekannten
katastrophalen Folgen führen. Fakepower kann keinen Ersatz bieten und dieser
Effekt ist das dritte KO-Kriterium für die Energiewende:
Kosten + Dunkelflaute + Momentanreserve
(40 Mrd.p.a. è 150 Mrd.€)
Auch die Primärreserve(2) ist
eine wohl kaum zu bewältigende Challenge für die Energiewende. Es gibt zwar
schon seit vielen Jahren theoretische Lösungsansätze, aber letztlich bleibt
Kriterium der Aufwand - und alle Sachverständigen sagen, dass das nicht
funktioniert. Mögen die Regelenergie-Gesamtaufwendungen heute bei insgesamt
2-3,5 Mrd. EUR liegen, werden sie um den Faktor 10 oder mehr höher liegen
nach Abschaltung der Dampfkraftwerke. Die Stabilität der Netze wird weit
entfernt sein von der des vorigen Jahrhunderts, als man noch auf das Graner-Patent
unter Nutzung der rotierenden Massen setzte.
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Leider
wird uns dieses sichere Mittel gegen die Energiewende nicht mehr helfen, weil
uns schon vorher die Apokalypse ereilt hat.
Wir haben jetzt schon die höchsten Strompreise der Welt. Die Industrie
braucht in einer globalen Marktwirtschaft preiswerte Arbeitskräfte und
preiswerte Energie. Da können wir den Lohn für den Material-An- und Ableger
noch so sehr drücken. Die Fertigungskosten werden getrieben durch die
Energiekosten und so nimmt das Unglück seinen Lauf:
Energiewende
+ Corona-Lockdown + Verbrenner-Vernichtung + CO2-Steuer!
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Was
uns den Blick auf diese Perspektive noch versperrt, ist der Scheinerfolg der
sich an den Energiesparmaßnahmen orientierende Weltklimarettungsorientierten
deutschen Arbeitsplatzgenerier, die von der Stromverteuerung profitieren: Je
teurer der Strom wird, desto eher wir der alte Wäsche-Trockner aussortiert.
Aber dieser Konjunkturanreiz ist begrenzt auf den deutschen
Hoch-Strompreis-Markt. Im Ausland werden die durch noch mehr
Energie"+" verteuerten Produkte zum Ladenhüter und so degradieren
sich diese Unternehmen selbst zu reinen ABM-Firmen
(Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen). Und dann kommt der Schock umso heftiger!
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